Sommerkonzert mit heißen Rhythmen - Songs an einem lauen Sommerabend
Mit Bryan Adams „Summer of 69“ erinnerte die Girlsband 23/7 an einen längst vergangenen Sommer. Auch vergangen, aber keinesfalls vergessen ist die Pop-Ära der 80er. Die Band „rockte“ den Pausenhof mit „Walk of Life“, „Died in your Arms“ und „Kids in America“. Zur (fast) klassischen Besetzung einer Rockband mit Gesang (S. Blecha), E-Gitarre (N. Hofgärtner), Keyboard (L. Albrecht), Schlagzeug (F. Ullrich), A. Feustel (Saxofon) und E-Bass (H. Hauck) fanden sich Schülerinnen der Jahrgangsstufen 7 bis 11 zusammen. Unter der Leitung von H. Hauck sorgte die Band 23/7 mit ihrem druckvollen Sound vor allem bei den nicht mehr ganz so jungen Zuhörer:innen sicher für das eine oder andere akustische Dejavu.
Die Fortsetzung des Sommerkonzerts fand anschließend in der Aula statt. Frau Hauck, die Schulleiterin unserer Realschule, begrüßte zunächst die Zuhörer. In ihren gewohnt charmanten Moderationen nutzte Frau Hauck die Umbaupausen für Hintergrundinformationen zur Musik und den jungen Musikerinnen. Nach den Power-Klassikern der Girlsband 23/7 kontrastierte der Kammerchor unter der Leitung von H. Setz mit eher ruhigen Songs der Popmusikgeschichte. Der schöne und ausgewogene Stimmklang, von H.Hauck am Flügel begleitet, lud mit „Halleluja“ und „I have a Dream“ das Publikum wahrhaftig zum Träumen ein.
Sommer in Mexiko? Tango in Argentinien? Beides gab es an diesem Abend auch in der Aula der Maria-Ward-Schule. Das bewies der Bläserkreis und das Vororchester unter der Leitung von I.Gemperlein im rhythmisch, treibenden „Mexican hat Dance“ und das bewies auch Anna Ladehof (Q11) bei dem Stück „El Choclo“ mit sicherem und schönem Ton auf ihrer Geige, begleitet wiederum vom H. Hauck am Flügel.
Braucht man für den 70er Lagerfeuer-Gassenhauer „House of the Rising Sun“ eine Gitarre? Braucht man nicht, wenn man ein so hervorragend aufeinander eingespieltes „Team“ wie das an unserer Schule schon lange bestehende „Veeh-Harfen-Ensemble“ zur Hand hat. Das Lied wäre aber nur halb so schön gewesen, hätte nicht Lotta Tuchscherer (Q11) mit ihrer feinen Stimme dazu himmlisch leicht gesungen.
Unter der stets professionellen Leitung von K. Rebhan gehen dann auch Soundtrack-Klassiker aus „Forrest Gump“ und zartes Veeh-Harfenspiel gut zusammen.
Überhaupt bestand der Abend aus akustischen Kontrasten, was beim Bläserkreis mit einem überraschend kräftigem und geschmeidigem Bläsersound in dem Disney-Land Musik-Stück „Its a small World“, wiederum unter der Leitung von I. Gemperlein, eindeutig hörbar wurde.
War schon die Aula mit dem Publikum fast übervoll besetzt, so herrschte nach der Pause auch auf der Bühne der Aula eine ziemliches „Gewusel“. Dass sich der Unterstufenchor bei unseren Schülerinnen großer Beliebtheit erfreut, konnte man unschwer an der auflaufenden Menge der jüngsten unserer Musikerinnen erkennen, zumal sich ein anderweitig gegründeter Projektchor zusätzlich dazu gesellte. Auch hier war wieder eine große musikalische Bandbreite zu hören, die der Chor in den drei Stücken sichtbar engagiert und von K. Rebhan souverän geleitet demonstrierte: die vom Klavierostinato getragenen und gefühlvoll besungenen „Chaisin Cars“, das mehrstimmige „Viva la Vida“ und ein mitreißend rhythmisches Lieder-Medley aus dem Filmmusical „The Greatest Showman“ motivierte das Publikum zu Beifallsstürmen, klavierbegleitet wiederum von H. Hauck und K. Rebhan.
Nach jahrelanger musikalischer Aktivität auf den Schulbühnen gab Nina Schmitt aus der Q12 praktisch ihre Abschiedsvorstellung. Auf der Steeldrum, ein aus der Jamaica stammendes ursprünglich aus blechernen Ölfässern hergestelltes und kompliziert gestimmtes Instrument, spielte sie passend zum hereindämmernden Abend karibisch-tönend und jazzig-swingend begleitet von H. Hauck den Popmusik-Klassiker „Moondance“ von Van Morrison.
Eine mit Streich- und Blasinstrumenten buntbesetzte Musikerinnen-Runde fand sich in diesem Schuljahr über das Oberstufen-Wahlfach „Instrumentalensemble“ zusammen. Das feine Mini-Orchester musizierte, von T. Winter vom Klavier aus geleitet, rhythmisch präzise und wohlklingend „Dance Monkey“ und „Ballad“ von A. Smith.
Bevor die Bühne zum Abschluss des Konzertes an diesem schönen Abend vom letzten großen Ensemble, dem Schulorchester „besetzt“ wurde, sang Lotta Tuchscherer ein weiteres Mal innig und berührend das Lied „Skinny Love“ der englischen Pop-Sängerin Birdy. Lotta eroberte damit endgültig die Herzen aller Zuhörer.
Welche Stücke probt man in den verschiedenen Musikgruppen im Laufe eines Schuljahres, was gefällt den Schülerinnen, was kann man in nicht immer ideal besetzten Ensembles noch musikalisch gut umsetzen ? Diese Frage beschäftigt ständig alle Leiter:innen der aufgetretenen Ensembles vom Chor bis hin zur Girlsband. „Was nicht passt, wird passend gemacht“ erklärt T. Winter, der Leiter des Schulorchesters und erzählt, dass neben der koordinierten Probearbeit in zahlreichen Stunden während eines Schuljahr auch viel Noten-Schreibarbeit im Vorfeld nötig ist, denn Noten gibt es für die aufgeführten Stücke oft gar nicht, oder selten passend zu kaufen.
Kurzerhand schrieb Herr Winter in Absprache mit den Musikerinnen des Orchesters charmante Popmusik-Arrangements zu den Stücken „Adiemus“ und „My head and My heart. Mit Elan, ausgewogenem Orchsterklang und höchst motiviert musizierend folgten das Ensemble der bewährten „Klavier-Dirigier-Kombi“ von T. Winter.
Mit lang anhaltendem Beifall würdigte ein dankbares Publikum die Leistungen der kleinen und großen Musikerinnen mit ihren Leiter:innen und die „Wiederentdeckung“ eines live gespielten Sommerkonzertes an der Maria-Ward-Schule, bevor alle beim Verlassen unserer schönen Schulaula von einem sommerlich-lauen Abendlüftchen empfangen wurden.
Harald Hauck