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Projekttag Antisemitismus

Präsentationen2
Im Juli 2024 setzten sich die 9. Klassen der Realschule im Rahmen des internationalen Projektes „Alef-bet – das musikalische Alphabet der Erinnerungskultur“ mit den Themen jüdisches Leben, Judentum, dem Staat Israel und der jüdisch-deutschen Geschichte und Antisemitismus auseinander.
Datum:
Veröffentlicht: 1.8.24
Von:
Kathrin Baumelt (Harald Hauck, red.)
Veehharfe

Dabei tauschten sich die Schülerinnen mit den teilnehmenden jüdischen, israelischen und deutschen Gesprächspartnern aus und lernten so jüdisches Leben kennen. Dadurch sollten vorhandene Wissenslücken geschlossen werden, die auch in der jungen Generation zu Antisemitismus führen können. Zu Beginn des Tages wurden der Tagesablauf und die bevorstehenden Workshops besprochen, dabei wurden auch unsere Gäste begrüßt: Danny Donner, Dirigent, Komponist, Pianist und Leiter der Musikabteilung der Tel Aviv School of Arts in Israel; Anke Spindler, Diplom-Musiklehrerin; die Rabbinerin Dr. Antje Yael Deusel, die seit dem Holocaust die erste deutsche Rabbinerin ist, die auch in Deutschland ausgebildet wurde; Fiona Atay-Sandyk, deren Vater Auschwitz und die Todesmärsche überlebte; Terry Swartzberg, der für seine Stolpersteine-Kampagne und für seinen Selbstversuch zum öffentlichen Tragen seiner Kippa bekannt ist; Tim Kurockin, der jüdisch ist und gegen Antisemitismus kämpft und  Grit Spindler, die die levantinischen Spezialitäten zusammen mit den Schülerinnen zauberte. Im Anschluss wurden grundliegende Fakten von Dr. Miriam Groß zu dem Thema Antisemitismus mit den Schülerinnen besprochen. Danach wurden die Gruppen zu den verschiedenen Workshops eingeteilt: Chor, Tischharfe, Geschichte, Religion, Schabbat und levantinische Spezialitäten. Alle Schülerinnen starteten mit großer Freude und voller Motivation in den Tag. 

Die Workshops begannen und kurz darauf konnten wir Terry Swartzberg interviewe

Wie lief die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen?  Sie haben sehr gut zugehört und waren sehr interessiert. Sie haben toll ihre Meinungen dazu geäußert und sich sehr mit eingebracht.

Was treibt Sie an, die Schülerinnen aufzuklären? Es motiviert mich, weil man sich gut mit den Schülerinnen austauschen kann und es macht sehr Spaß, die verschiedenen Meinungen zu hören.

Über welches Thema haben Sie aufgeklärt? Ich habe über das jüdische Leben erzählt, über die Bräuche, den Glauben, die Verfolgung und die Kippa.

Anschließend besuchten wir den Workshop „Schabbat“. Dort wurde gezeigt, wie Schabbat abläuft und wie zum Beispiel der Tisch gedeckt wird. Danach ging es in den Workshop „Tischharfe“. Wir durften Anke Spindler einige Fragen stellen:

Wie war die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen? Die Zusammenarbeit war ganz toll. Die Schülerinnen haben ganz alleine angefangen auszuprobieren und waren sehr interessiert.

Was haben Sie in ihrem Workshop gemacht? Wir haben mit den Harfen und mit interessanten Noten aus dem deutsch-jüdischen Liederbuch zwei Stücke gelernt und hatten dabei viel Spaß.

Zum Schluss schauten wir noch beim Workshop „Levantinische Spezialitäten“ rein. Dabei ging es um die traditionelle Küche der Levante. Dieser fand im Village am Heinrichsdamm statt, weil dort unsere Küche ist. Grit Spindler beantwortete unsere Fragen: 

Was möchten Sie den Schülerinnen mitgeben? Dass sie öfter Gerichte oder Gebäcke aus anderen Kulturen nachmachen.

Was treibt Sie an, Schülerinnen die Spezialitäten aus der Kultur zu zeigen? Ich finde es ganz wichtig für die Entwicklung auch Gerichte aus anderen Kulturen zu backen bzw. zu kochen.

Abschließend interviewten wir noch Thomas Spindler und waren gespannt, wie er diesen Tag empfand:

Ich finde das eine ganz großartige Arbeit und ich habe nur offene, neugierige und interessierte Gesichter gesehen. Also ein ganz toller Tag.

Am Ende des Projekttages wurden nun die Ergebnisse der Workshops in der Aula den anderen Schülerinnen und weiteren Gästen, wie z. B. dem Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung Christoph Huber vorgestellt. Unsere Schulleiterin Barbara Hauck bedankte sich bei allen Workshop-Leitungen, vor allem bei der Familie Spindler für ihr ehrenamtliches Engagement. Nur durch eigenes Erleben anderer Kulturen lassen sich selbstständig Meinungen bilden. Dies ist die beste Voraussetzung dafür, nicht auf Fake News hereinzufallen und seinen eigenen Beitrag gegen Antisemitismus leisten zu können.

Anne Burkardt, Katharina Ernst, Lea Kirchner, Pauline Röttger, Sophie Wagner 

Kathrin Baumelt

 

Alefbet 2024