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Das Projekt „Begehbare Messe“

Fastenmesse 1
Schülerinnen lernen Kirche und Gottesdienst (wieder) neu kennen
Datum:
Veröffentlicht: 15.5.25
Von:
Andreas Barthel (Harald Hauck, red.)

Schule ist ein bunter Ort, an dem Menschen mit unterschiedlicher kultureller und religiöser Erfahrung zusammenkommen. Das bedeutet, dass auch an einer katholischen Schule nicht alle Schülerinnen etwa mit den Abläufen einer Messe vertraut sind. Und sogar erfahrene Ministrantinnen stellen immer wieder Fragen nach Sinn und Bedeutung mancher Traditionen und Rituale.

Ein guter Anlass für ein kleines „Update“, so dachte die Fachschaft Religion; sie entwickelte ein Konzept, das die Teile einer Messe durch lebenspraktische Fragen verstehbar macht. Mit diesen Fragen im Gepäck verlegten unsere Religionslehrkräfte und ihre Klassen den Unterricht kurzerhand in die Kirche. Sie erschlossen dort den Kirchenraum und den Ablauf eines Gottesdienstes, teilten ihre Erfahrungen und entdeckten gemeinsam Unterschiede zu Feiern in anderen Religionen und Konfessionen.

Die Botschaft? Ganz einfach, so das Fazit einer Klasse: „Das tun, was Jesus und die Jünger gemacht haben: Immer wieder zusammenkommen. Brot, Hoffnung und Freude teilen. Sich nicht unterkriegen lassen. Daran glauben, dass Gott da ist. Und dann wieder raus ins Leben gehen. Cool und friedlich bleiben. Helfen. Und die Erde schützen. Amen. Repeat.“

Auch unsere Schülerinnen ohne katholische Prägung und ohne Konfession fühlten sich durch diese Art des Lernens respektiert und ernst genommen. Mit ihrem Wissen können sie nun noch besser selbst entscheiden, ob und an welchen Stellen sie sich bewusst und aktiv an einem Gottesdienst beteiligen.

Am Freitag vor den Osterferien feierten wir dann zusammen Messe. Sechshundert Liedzettel wurden gemeinsam gefaltet und verteilt. Einige Schülerinnen standen sogar als Ministrantinnen um den Altar und als Leserinnen am Ambo.

Pfarrer Helmut Hetzel freute sich über eine bis auf den letzten Platz gefüllte Martinskirche am Grünen Markt. Er erklärte den Schülerinnen, der Kelch sei wie ein Pokal, den wir hochhalten, um den Sieg von Jesus Christus über den Tod zu feiern. Die Kinder antworteten mit einem entsprechend lautstarken „Amen!“.

In St. Josef im Hain feierte Pater Severin Tyburski zwei ebenso lebendige Gottesdienste mit den älteren Schülerinnen aus dem Village.

Frau Berner und Herr Barthel musizierten zusammen und erzählten in der Predigt von den vielen Momenten, in denen wir als Schulfamilie immer wieder gemeinsam die „Steine“ aus unserem Leben rollen, die uns auf der Seele liegen. Als Erinnerung und Ermutigung daran erhielten die Schülerinnen einen kleinen Stein zum Mitnehmen – und auch der Song zum Thema, Still Rolling Stones von Lauren Daigle begleitete viele Schülerinnen noch in die Osterferien.

Andreas Barthel

Fastenmesse 2025